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Rückschau - Perspektive einer Tochter

Spinale Ischämie: Der Tag des Unglücks – Perspektive einer Tochter   Dienstag, der 12.04.2016, war ein normaler Tag, bis ca. um 9.30 Uhr mein Handy auf dem Schreibtisch einen Anruf anzeigte und meine Mutter am anderen Ende war. An ihrer Stimmlage konnte ich schnell erkennen, dass etwas nicht stimmte. Sie teilte mir mit, dass mein Vater heute Morgen nach dem Aufstehen Schmerzen im Rücken gehabt hätte und jetzt eine Lähmung eingetreten sei, es ihm aber ansonsten gut gehe, und die Notsanitäter jetzt vor Ort seien. Daraufhin übergab sie mir einen der Sanitäter, der mir einige Informationen zum Zustand meines Vaters erläuterte und dann sagte, dass sie ihn jetzt in die nahegelegene Paraplegiologie in die Notaufnahme bringen würden. Das sei jedoch nicht so leicht, weil sie ihn erst die Treppe heruntertransportieren müssten, und da er ja von der Brust abwärts gelähmt sei, müssten sie ihn mit einem Stuhl hinuntertragen.   Ab diesem Moment lief alles in meinem Kopf auf Auto

Rückschau

Die erste Woche nach dem „Blitzeinschlag“   Am ersten Tag meines Rückenmarksinfarktes konnte ich die Tragweite des Problems überhaupt nicht überblicken, schon gar nicht sachlich beurteilen. Erst viele Tage später teilten mir meine fürsorglichen Familienmitglieder mit, was ihnen im Arztgespräch nach der ersten Diagnose eröffnet worden war. Für sie brach zunächst einmal, meine Person betreffend, eine Welt zusammen und sie hatten dennoch die Kraft, mir Mut und Zuversicht zu vermitteln.   Im Patientengespräch nach der umfassenden Diagnose wurde mir mitgeteilt, dass ich eine „inkomplette Querschnittslähmung Th2“ habe. Meine Reaktion auf diese Mitteilung war ein „Aha, Soso“ und sonst nicht viel. Lag es vielleicht daran, dass ich schon einige Medikamente oder / und Infusionen erhalten hatte, die mich in diesen Zustand (Optimismus oder LMA) versetzt hatten? Später wurde mir erläutert, dass dies wohl normal sei, am Anfang und vorübergehend eine extreme Euphorie