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Meine ersten 6 Wochen nach dem Rückenmarksinfarkt  - Aufenthalt in der Orthopädischen Klinik mit intensiver Therapie In der Orthopädischen Klinik hatte ich, wie jeder andere Patient, die anfänglichen Routinen zu durchlaufen und wurde im wahrsten Sinne von Kopf bis Fuß durchgecheckt. Ich bekam zunächst in einem 3-Bett-Zimmer mein Bett in einem Quarantänebereich, der für jeden Neuankömmling eingerichtet wird. Wenn möglich, wird dafür ein Einzel-Quarantänezimmer eingerichtet, aber eben „so lange der Vorrat (an Einzelzimmern) reicht“. Die / der Neue wird auf alle möglichen und vor allem auf resistente Keime, die in die Klinik eingeschleppt werden könnten, untersucht. Solche waren bei mir nicht vorhanden und ich konnte im „keimfreien Zustand“ in den normalen Alltag der Klinik umsteigen. Ich hatte schon meinen persönlichen Therapieplan erhalten und konnte bzw. musste an den verschiedenen Therapien teilnehmen. Und schon nach wenigen Übungen der Physiotherapie bekam ich
Spinale Ischämie: Die erste Woche auf der Schlaganfall-Station – Perspektive der Tochter   Am Mittwoch, den 13.4.2016, einen Tag nach dem Schicksalsschlag, waren wir gleich früh morgens wieder auf der Intensivstation. Meinem Vater ging es den Umständen entsprechend gut, er hatte die Nacht überlebt, es war keine innere Blutung aufgetreten. Dies war eine der schwerwiegendsten Nebenwirkungen, die aufgrund der Lyse Therapie hätten auftreten können. Deswegen musste er auch nach wie vor nüchtern bleiben, da jederzeit eine Notoperation hätte notwendig werden können.   Aber alles war komplikationslos verlaufen.   Es wurde ein weiteres MRT angefertigt und auf dem sah man, dass die Rückenmarksnekrose, die am Tag zuvor als verschattete Zone im Rückenmark entdeckt wurde, sich nicht weiter ausgedehnt hatte. Die Prognose war demnach, dass die Lähmung sich nicht weiter ausbreiten würde.   Ansonsten waren die Ärzte äußerst vorsichtig mit den Prognosen. Sie sagten wahrheitsg

Rehabilitation 3 Monate Post-Infarkt

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Im Anschuss an den Aufenthalt in der Akutklinik in Heidelberg Schlierbach schloss sich 3 Monate später die Rehabilitation in Bad Wildbad an. Kräftigung der Beinmuskulatur und Verbesserung der Koordination standen im Vordergrund.

Rückschau - Perspektive einer Tochter

Spinale Ischämie: Der Tag des Unglücks – Perspektive einer Tochter   Dienstag, der 12.04.2016, war ein normaler Tag, bis ca. um 9.30 Uhr mein Handy auf dem Schreibtisch einen Anruf anzeigte und meine Mutter am anderen Ende war. An ihrer Stimmlage konnte ich schnell erkennen, dass etwas nicht stimmte. Sie teilte mir mit, dass mein Vater heute Morgen nach dem Aufstehen Schmerzen im Rücken gehabt hätte und jetzt eine Lähmung eingetreten sei, es ihm aber ansonsten gut gehe, und die Notsanitäter jetzt vor Ort seien. Daraufhin übergab sie mir einen der Sanitäter, der mir einige Informationen zum Zustand meines Vaters erläuterte und dann sagte, dass sie ihn jetzt in die nahegelegene Paraplegiologie in die Notaufnahme bringen würden. Das sei jedoch nicht so leicht, weil sie ihn erst die Treppe heruntertransportieren müssten, und da er ja von der Brust abwärts gelähmt sei, müssten sie ihn mit einem Stuhl hinuntertragen.   Ab diesem Moment lief alles in meinem Kopf auf Auto

Rückschau

Die erste Woche nach dem „Blitzeinschlag“   Am ersten Tag meines Rückenmarksinfarktes konnte ich die Tragweite des Problems überhaupt nicht überblicken, schon gar nicht sachlich beurteilen. Erst viele Tage später teilten mir meine fürsorglichen Familienmitglieder mit, was ihnen im Arztgespräch nach der ersten Diagnose eröffnet worden war. Für sie brach zunächst einmal, meine Person betreffend, eine Welt zusammen und sie hatten dennoch die Kraft, mir Mut und Zuversicht zu vermitteln.   Im Patientengespräch nach der umfassenden Diagnose wurde mir mitgeteilt, dass ich eine „inkomplette Querschnittslähmung Th2“ habe. Meine Reaktion auf diese Mitteilung war ein „Aha, Soso“ und sonst nicht viel. Lag es vielleicht daran, dass ich schon einige Medikamente oder / und Infusionen erhalten hatte, die mich in diesen Zustand (Optimismus oder LMA) versetzt hatten? Später wurde mir erläutert, dass dies wohl normal sei, am Anfang und vorübergehend eine extreme Euphorie

1 Jahr zurück. Wie es begann!

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Sonntag, 10.4.2016 Wir befinden uns auf der wunderschönen Insel Fuerteventura und sind auf einer mehrstündigen Klippenwanderung an der Costa Calma unterwegs. Wir geniessen unseren Ruhestand in vollen Zügen. Auf dem Heimflug nehmen wir viele schöne Erinnerungen von dieser herrlichen Insel in der Frühlingsblüte mit und freuen uns schon auf die Familie zu Hause. Dienstag 12.4.2016 Wir sitzen entspannt am Frühstückstisch, als ich aus völligem Wohlbefinden heraus grossflächig einen ziehenden Schmerz im Rücken spüre. Ich dachte zuerst, es sei eine Art Krampf bzw. Verspannung. Nach wenigen Minuten verging der Schmerz. Plötzlich kippte ich kraftlos um. Zu diesem Zeitpunkt war mir nicht klar, dass ich ab TH2 (2. Brustwirbel) gelähmt war. Meine Frau hat sofort den Notarzt gerufen, der innerhalb von 8 Minuten im Haus war. Zu Pech kommt Glück! Meine Tochter ist Professorin an der Universitätsklinik und sorgt dafür, dass ich eine vollumfängliche Diagnostik inklusive MRT innerhalb von
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1 Jahr nach Rückenmarksinfarkt Heute ist es genau 1 Jahr und 2 Tage her, dass ich meinen Rückenmarksinfarkt (TS2) erlitten habe. Obwohl mir die Ärzte ein Leben im Rollstuhl vorhersagten, stehe ich heute in 3500m Höhe auf eigenen Beinen laufend auf dem Top of Europe am Jungfraujoch. Trotz der Höhe bin ich am Rollator gehend 2 km selbst gelaufen. Aus diesem Grund möchte ich meine Geschichte mit allen teilen, die gerade frisch in einer ähnlichen Situation sind, wie ich es war. Ich werde also meine Geschichte teilweise rückwarts erzählen, teilweise berichten, wie es mit mir weitergeht. Was mir geholfen hat und welche Hürden ich und meine Familie überwinden mussten. Dies um allen Mut zu machen, niemals aufzugeben, denn der Wille kann nicht nur Berge, sondern auch einen Querschnitt überwinden. Übrigens, ich bin 73 Jahre. Blick auf den Aletschgletscher 14.04.2017 von "Top of Europe" Gemeinsam auf der Aussichtsterasse "Observatorium"